
Das Bild allein ist gar nichts...
Nur die Empfindung aller unserer Sinne gemeinsam verleiht dem Raum seine zeitliche Dimension. Es sind Geruch, Geräusch und Temperatur, die das Wohlbefinden des Menschen bestimmen und so auch seine Aufenthaltsdauer im Raum. Es ist das Licht, das im Tagesverlauf die Raumform modelliert und ihn um die vierte Dimension erweitert. Der Tastsinn - erweitert betrachtet unser Bewegungsvermögen - erfährt einen Raum und seine Einbauten als geeignet oder ungeeignet. Die Gebrauchsfähigkeit und -dauer des Raumes und seiner Dinge wird durch die Handhabbarkeit bestimmt. Das Raumempfinden ist dabei unabhängig von der Dimension - vom Stadtraum über Wohnzimmer bis zur Kücheneinrichtung - unsere Sinne sind die Messorgane für Raumqualität.
Wo beginnt und wo endet das Entwerfen?
Dieser künstlerische Akt muss maßstablos sein, um Qualität zu erzeugen! Er beginnt bei der kosmopolitischen Betrachtung von Ort und Funktion, die in einem Architekturkonzept münden, er bedenkt und verknüpft Gebrauchsanforderungen zu Raumprogrammen und Ablaufschemata, er inszeniert die Phänomene von Ort- und Wegraumformen, belegt die Formen mit Materialen und Farben und weiß um die Handhabung seiner Einbauten. Als kreativer Akt ist das Entwerfen und Konstruieren untrennbar miteinander verbunden. Als Architekturqualität wahrgenommen wird der Gesamtprozess, von der konzeptionellen Idee über die Kreation von Atmosphären in jedem Maßstab bis zur Gebrauchnahme und würdevollen Alterung.
Prof. Annette Hillebrandt
Materialbibliothek

Nachhaltigkeitsengagement
zuletzt bearbeitet am: 07.08.2023